In diesem Artikel lernst Du ein Wort, das Dir helfen wird.


Und täglich grüßt der Lockdown hier.


In diesen Pandemiezeiten sind nicht nur unsere Kontakte begrenzt, sondern immer öfter auch unsere Geduld.


Bars, Restaurants, Kinos, Clubs, Sportstätten, Theater, Museen, Geschäfte – noch immer geschlossen. Was also tun, um nach einem weiteren Tag Homeoffice voller Videokotzferenzen und Netzstörungen nicht komplett durchzudrehen?


A walk in the park


Raus an die frische Luft! Der klassische Spaziergang hat im letzten Jahr eine Renaissance erlebt. Gerade hier in Hamburg nehmen wir jeden Sonnenstrahl gerne mit, wohlwissend, dass uns das störrische Nordseegebläse schon wenige Augenblicke später wieder ein paar Regenwolken rüberschubsen könnte.


Auch meine Freundin und ich sind durch den Lockdown zu Spaziergängern mutiert. Meistens drehen wir ein paar Runden im feinen, aber kleinen Hammer Park direkt vor der Haustür. Das reicht in der Regel, um ein bisschen durchzuatmen.


Es gibt aber auch Tage, an denen der Hammer Park nicht mehr ausreicht: Wenn du jedes einzelne Sandkorn schon mal gesehen hast, sämtliche im Park vorkommende Pflanzenarten gelernt hast, die Entenpärchen am Schwimmstil erkennst und anfängst, bestimmten Bäumen Namen zu geben, ist es höchste Zeit für ein bisschen Abwechslung.


Berge sind nicht gleich Berge


So auch am vergangenen Sonntag. Nach der x-ten Runde durch den Park wollen wir eine Runde Tischtennis spielen. Eine der heiß begehrten Platten ist noch frei und wir freuen uns wie Bolle. Der Hamburger Wind aber schmettert uns die Bälle um die Ohren wie Boll und macht ein normales Match unmöglich. Leicht angenervt ändern wir unsere Pläne. „Lass uns heute mal raus hier!“ Gesagt, getan. Wenige Minuten später rauschen wir über die Elbbrücken Richtung Süden. Das Ziel: Die Harburger Berge.


Berge – bei dem Stichwort bekommt meine Freundin als Kroatin direkt große Augen. Eeendlich Berge im „Pancake Land“! Ich bremse ihre Euphorie und versichere ihr, dass wir für diese „Berge“ weder Schneebrille noch Sauerstoffgeräte benötigen werden.


Spontaner Aufbruch tut der Stimmung keinen Abbruch


Nach einer halben Stunde erreichen wir unseren Startpunkt – ein beliebiger Parkplatz am Waldrand, der im Routenplaner als erstes aufgetaucht ist. Was wir bei unserer spontanen Tour nicht bedacht haben: Die Wanderwege sind kaum ausgeschildert und unsere Handy-Akkus so gut wie leer. Empfang? Ein fettes „E“ wie "eher nicht"!


Egal, wir wollen jetzt einfach nur im Wald spazieren, den „Hasselbrack“ genannten höchsten Gipfel Hamburgs (schwindelerregende, das Weltall kratzende 116,2 m!) erklimmen und – ich gebe es zu – ein Selfie vor der Gipfelplatte machen.


Mit der groben Richtung im Kopf wandern wir einfach drauf los. Der Wald ist herrlich, schon nach wenigen Minuten ist die Großstadt vergessen und wir genießen die Natur. Das Wetter spielt mit und zeigt sich für Hamburger Verhältnisse fast schon beängstigend stabil. Nur den Hasselbrack finden wir nicht.

Zeig uns den Weg, weiser Mann


Nach einer Stunde treffen wir auf einen anderen Wanderer und fragen ihn nach dem Weg. „Von hier aus noch mindestens 45 Minuten“, antwortet er, und lässt eine messerscharfe Wegbeschreibung folgen: „Da vorne links, dann rechts, dann wieder links, dann die dritte Möglichkeit halbrechts, dann an der alten Eiche nicht links, sondern wieder rechts und dann nochmal links, dann durchs Moor waten, die große Buche dreimal umkreisen, fünf Klimmzüge an der Birke machen und dann wieder halblinks geradeaus, dann seid ihr schon da.“ Oder so ähnlich. „Und passt auf die Bussarde auf!“


Ok... Wir blicken uns kurz an, schauen auf die Uhr und bedanken uns. „Vielen Dank, aber wir verschieben den Gipfelsturm besser aufs nächste Mal.“ Wir treten den Heimweg an und erreichen den Parkplatz, bevor die Sonne hinter den Baumkronen verschwindet. Wenig später sind wir zurück in unserer Wohnung – entspannt und erholt, aber ohne Gipfel-Selfie.


Und die Moral von der Geschicht‘?


Spontaneität ist wichtig, Planung aber auch! Um persönlich oder mit deinem Unternehmen voranzukommen, brauchst du das richtige Maß an Planung und Spontanität. Wenn du jeden einzelnen deiner Schritte mikroskopisch durchplanst, verlierst du deine Beweglichkeit. Die Realität wird dich einholen, denn das Leben interessiert sich nicht für Pläne. Wer sich seine Spontaneität bewahrt, entdeckt neue Dinge, neue Inspiration und immer wieder neue Chancen. So öffnen sich mitunter Wege, die du vorher gar nicht in Erwägung gezogen hast.


Ganz ohne Planung geht’s aber auch wieder nicht. Du musst deine Hausaufgaben machen, deine Vision in eine Form gießen, deine Stärken herausarbeiten, dein Publikum bestimmen, dir Strategien überlegen und Meilensteine definieren. Völlig in Stein gemeißelt sollten deine Pläne allerdings nicht sein. Lass immer ein bisschen „Spiel“ für unvorhergesehene Dinge. Bleib flexibel. Behalte das Ziel immer im Auge, aber pass deinen Weg an, wenn's sein muss.

Mit ein bisschen mehr Planung hätten wir den Gipfel des Hasselbrack wohl erreicht. Eine kurze Onlinesuche hätte uns zu einem passenden Parkplatz geführt und uns eine übersichtliche Route gezeigt. Gelohnt hat sich der spontane Ausflug trotzdem: Wir haben neue Eindrücke gewonnen, uns entspannt und unseren persönlichen Age-of-Empires-Kartenhorizont erweitert.


Ein Spaziergang eben.


Kein Spaziergang ist es dagegen, deine Zielgruppe bei all der Konkurrenz da draußen von deinem Angebot zu überzeugen.


Wenn du mit deinem Unternehmen neue Gipfel erklimmen willst, schreib mir gern.


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Vielen Dank für deine Zeit.


Kiek mol wedder in!


Lennard

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