Was Du von einem angebissenen Sandwich lernen kannst

Ich bin Papa! Vor zwei Wochen ist meine Tochter Lola zur Welt gekommen.


Vorfreude, Anspannung, Aufregung, Freude, Nervosität – die Tage rund um die Geburt haben mir einen emotionalen Cocktail kredenzt, gegen den ein Long Island Ice Tea wie kalter Kamillentee wirkt. Vater zu werden ist der natürlichste Weg ins Delirium – ein unvergleichlicher Rausch, pures Glück.


Wie in Trance, auch ohne die entsprechende Musik. Wobei, „I can‘t get no sleep“ passt schon ganz gut.

„Hast du Milch für mich? Nee? Dann geh‘ weiter!“

Als Vater spiele ich erstmal nur eine Nebenrolle. Der Star ist Mamas Milchbar. Die ist dank Kick & Eat auch in Lockdown-Zeiten 24/7 geöffnet.


Doch auch für den Papa bleibt genug zu tun: Wickeln, zum Bäuerchen verhelfen, einkaufen, Strampler vorbereiten, zum Schrank sprinten und Spucktücher rauszerren, kleinere und größere Malheure vom Boden wischen.


Kurzum: viele kleine Wege. Kein Wunder, dass ich in wenigen Tagen 3 Kilo verloren habe – und ich verliere sonst nie Gewicht. Nicht mal, wenn ich 4x die Woche Sport mache (könnte an meiner Sport-Pizza-Balance liegen).

Instagram-Filter hassen dieses Sandwich

Neulich flitzt der Papa-Express wieder durch die Wohnung, als ich die Stimme meiner Schwiegermutter aus der Küche höre:


„Wem gehört dieses Sandwich?“


Ich werfe einen Blick auf die offensichtlich unter akutem Hunger zusammengeklatschte Käse-Salami-Kombination, die kein Instagram-Filter der Welt retten könnte, und rufe: „Das ist meins!“.


„Aha“, antwortet meine Schwiegermutter, „ein Papa-Sandwich – angefangen und dann angebissen liegengelassen, weil es wieder irgendwo gebrannt hat.“


„Sie hat recht“, denke ich. Genau das ist mir passiert.


Angesichts der frühstücksplattentektonischen Verschiebung wollte ich die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit mit einem kleinen Snack überbrücken. Mehr als einmal abbeißen war nicht drin, bevor die panischen Worte „Schnell! Ein Tuch!“ aus dem Wohnzimmer schallten.

Loslegen statt überlegen

„Schön und gut“, denkst du jetzt, „nur welche Relevanz hat dein angebissenes Papa-Sandwich für mein Leben?“


Ganz einfach: Es steht für alle deine unfertigen Projekte.


Für alles, was du irgendwann mal angefangen, aber nicht beendet hast.


Für jede gute Idee, die du nur halbherzig verfolgst.


Für jedes vielversprechende Projekt, dass du nicht abschließt, weil du dich ablenken lässt.


Ablenkungen sind überall:


Der kurze Blick aufs Smartphone, der in ein stumpfes, minutenlanges Zombie-Scrollen ausartet. Die geklickte E-Mail-Vorschau, unendliche Wikipedia-Rabbit-Holes, „noch eine allerletzte Folge gucken“ oder einfach nur die Kapitulation vor dem inneren Schweinehund, wenn mal wieder eine unangenehme Aufgabe ansteht.

Ablenkung? Einfach. Fokus? Schwer.

So einfach sich viele von uns ablenken lassen, so schwer finden wir unseren Fokus – oder gar Flow.


Ein erster Schritt zur Besserung: Finde die Ablenkungspotenziale in deinem Umfeld und räume sie Schritt für Schritt aus dem Weg.


Schaff dir ein Arbeitsumfeld, in dem du dich leichter aufs Wesentliche konzentrieren kannst. Und denk dran: Manchmal ist es nicht dein Umfeld, sondern dein eigenes Projekt, dass dir selbst noch nicht klar genug ist und dich deswegen blockiert.

Fazit

Zurück zum angebissenen Sandwich:


Ablenkungen gehören zum Leben und lassen sich niemals ganz vermeiden. Gut so, denn manche Ablenkungen sind das Schönste, was einem passieren kann.😊


Wichtig ist vor allem, dass du nach einer Ablenkung weitermachst. Dass du den Faden wiederaufnimmst und an deinem Ziel dranbleibst wie früher Jürgen Kohler an seinen Gegenspielern. Dann wirst du dich irgendwann belohnen.


Wenn dir für dein neues Projekt noch die richtigen Worte fehlen, schreib mir gern.


Lass uns dafür sorgen, dass dein Publikum nicht nur anbeißt, sondern aufisst. Und nachbestellt!

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Vielen Dank für deine Zeit.


Kiek mol wedder in!


Lennard


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