Der Hamburg Startup Monitor 2025

Nicht nur die Möwen wissen: Die Hansestadt Hamburg ist seit Jahrhunderten die Wirtschaftsmetropole Norddeutschlands. Doch wie steht’s eigentlich um die Gründerszene in HH? Der Startup-Verband Deutschland beantwortet diese Frage in einer Sonderauswertung des Deutschen Startup Monitors.
In diesem Artikel blicken wir auf die wichtigsten Ergebnisse dieser Regionalstudie. Schau Dir an, vor welchen Herausforderungen Hamburgs Gründer stehen und wie die Hansestadt ihren Rückstand auf die führenden deutschen Startup-Metropolen Berlin und München verringern kann.
Hamburg: Ein florierendes Startup-Ökosystem mit Baustellen
Etwa 1.600 der rund 23.000 aktiven deutschen Startups sitzen in Hamburg.
Auf 100.000 Einwohner gerechnet belegt HH damit bundesweit den vierten Platz:
- München: 117 Startups pro 100.000 Einwohner
- Berlin: 116
- Potsdam: 89
- Hamburg: 84
Der vierte Platz? Den kennt man in Hamburg gerade beim HSV zu gut. Doch genau wie die Rothosen es schließlich doch wieder in die Bundesliga geschafft haben, kann auch der Startup-Standort Hamburg wieder aufsteigen. Eine ehrliche Analyse ist der Anfang.
Die Unicorns fliegen woanders
Während 81 % der Unicorns (Startups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Dollar) in Berlin und München ansässig sind, verstreut in Hamburg derzeit nur Energie-Newcomer 1KOMMA5 magischen Einhornstaub.
„Sach’ ma, wat is’ da los?”
Ein möglicher Grund ist die eingeschränkte Unterstützung für Startups in der Wachstumsphase: Nur 13 % der Hamburger Startups erhalten in dieser Phase dringend benötigtes Wagniskapital. Der Wert liegt deutlich unter dem Bundesschnitt von 19 % und noch deutlicher unter dem Berliner Wert von 31 %.
Finanzierung: Nicht genug Kohle? In Hamburg???
Gerade in der Skalierungsphase benötigen Startups zusätzliche Finanzierungsquellen, um sich zu etablieren und weiter zu wachsen. Rund 56 % der Startups in Hamburg greifen allerdings auf staatliche Fördermittel zurück – ein hoher Anteil im Vergleich zu anderen Regionen und ein Indiz für fehlende Wagniskapitalgeber. Und tatsächlich: Venture Capital spielt in HH mit nur 13 % eine untergeordnete Rolle. In Berlin erhalten 31 % der Startups Venture Capital. Die Finanzierung scheint also eine Haupthürde zu sein, und das ausgerechnet im so wohlhabenden Hamburg. Größere Finanzierungsrunden sind für Hamburger Startups offensichtlich schwieriger zu bekommen.
Top-Branchen: Wo sind die B2B-Startups?
Die Top 5 Branchen in Hamburg sind Software (14 %), Lebensmittel, Medizin und E-Commerce (jeweils 10 %) sowie Werbung (5 %). Trotz der starken Wirtschaft liegt der Fokus noch immer stärker auf B2C. Ein stärkerer Fokus auf B2B-Gründungen könnte Synergien zwischen Unternehmen schaffen, vorhandenes Potenzial ausschöpfen und für mehr Wachstum sorgen.
DeepTech in Hamburg: MINTfang statt Stintfang?
Von den Hamburger Gründern mit Hochschulabschluss haben 49 % einen wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss. Nur 30 % kommen aus MINT-Fächern. Im Hinblick auf die wachsende Bedeutung von DeepTech-Startups sollte der MINT-Anteil der Gründerinnen künftig steigen. Schon heute sehen sich etwa 9 % der Hamburger Startups als DeepTech-Unternehmen.
Allgemein muss das Thema Gründung an Universitäten und bei Berufstätigen stärker kommuniziert werden. So fördert Hamburg mehr Neugründungen und macht das Unternehmertum für Nachwuchstalente attraktiver.
Fehlende Unterstützung durch die Universitäten?
Die Zusammenarbeit mit den Hochschulen bewerten nur 54 % der Hamburger Gründerinnen positiv. Sie kritisieren vor allem das mangelnde Tempo und den fehlenden Startup-Fokus an den Hamburger Unis.
Nur 47 % der Hamburger Startups erhalten Unterstützung von den Hochschulen, deutlich weniger als auf Bundesebene (55 %).
„Warum ziehst du so eine Flunsch?”
Die Stimmung am Startup-Standort Hamburg
Nur 46 % der Gründer bewerten das Hamburger Startup-Ökosystem positiv – deutlich weniger als der Bundesdurchschnitt von 61 % und weit entfernt von München mit 78 %.
Auch wenn die Stimmung in der Hamburger Startup-Szene momentan eher gedrückt wirkt, überwiegt langfristig nach wie vor der Optimismus: 81 % der Gründer erwarten eine positive Entwicklung bis Ende 2025.
Hamburg international: Provinz statt Zukunftsmetropole?
Wie attraktiv ist Hamburg für internationale Talente und Gründer? Mit nur 32 % liegt die Stadt auch hier deutlich hinter Berlin (42 %). Ein Beispiel für die ausbaufähige internationale Ausrichtung: 2024 waren nur 27 % der Startup-Events in Hamburg auf Englisch, im Vergleich zu 38 % bundesweit und 61 % in Berlin. Das überrascht, schließlich betont Hamburg stets seinen weltoffenen Charakter als internationale Hafenstadt.
Gründerwünsche: Weniger Hürden, bessere Finanzierung
Die Sonderauswertung des Startup Monitors 2025 zeigt: Hamburger Gründerinnen haben einige klare Wünsche und Erwartungen. Ganz oben auf der Liste stehen die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen und Steuererleichterungen für junge Unternehmen.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Stärkung der Frühphasenfinanzierung. Hier zeigen Berlin und München, wie private Investoren häufiger ins Boot geholt werden könnten.
Gleichzeitig wünschen sich die Hamburger Gründer eine Vereinfachung von Aufträgen für junge Unternehmen sowie eine stärkere Unterstützung bei der Spätphasenfinanzierung.
Ausblick: Wohin geht die Reise für Hamburger Startups?
Hamburg zählt nach wie vor zu den wichtigsten Startup-Standorten Deutschlands und hat ein starkes Gründerpotenzial in Bereichen wie Software, Lebensmittel, Medizin und E-Commerce. Im Vergleich zu Berlin und München fehlt es jedoch an
Frühphasenfinanzierungen und einer
stärkeren Zusammenarbeit mit den Hochschulen.
Die gute Nachricht: Hamburg kann alle diese Hindernisse aus dem Weg räumen.
Die Stadt könnte ihre Attraktivität für Gründer steigern, Startups gezielter fördern und besser mit privaten Investoren vernetzen. Höchste Zeit, an die hanseatische Tradition anzuknüpfen und für unternehmerischen Wellengang zu sorgen.
Also, Fischbrötchen aufessen, Mund abwischen und an die Arbeit!
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